Eine andere typische Spaßbremse ist die falsche Geschichte. Kinder haben ganz konkrete Vorstellungen darüber, welche Geschichten ihnen gefallen. Jüngere mögen eher lustige Geschichten, für die älteren sind eine spannende Handlung und die Hauptfiguren wichtiger.
Das passende Buch wählen:
- Ein altersgerechtes Buch wählen gelingt leicht, wenn man sich am Alter der Hauptperson orientiert
- Ein Thema wählen, für das sich das Kind interessiert
- Das Kind selbst aussuchen lassen
TIPP: In der Mediendatenbank der Stiftung Lesen können Bücher und andere Medien nach Alter und Interessensgebiet gesucht werden. Einfach vorlesen! Veröffentlicht jede Woche drei Geschichten für drei-, fünf und sieben-jährige, die für vier Wochen online verfügbar sind.
Zappelt das Kind herum und hört es scheinbar nicht zu? Das muss nicht immer Unaufmerksamkeit oder fehlende Wertschätzung sein.2 Stell doch einfach mal ein paar Fragen zur Geschichte. Dann findest du ganz leicht heraus, ob es dir aufmerksam zugehört hat und Spaß an der Geschichte hatte. Einige Kinder bauen durch das Zappeln ihre Anspannung ab. Je aufregender und spannender die Geschichte, desto zappeliger das Kind!
Auch den dritten Teil der Miniserie illustriert der Babyaffe meines Sohnes. Vorlesen kann schon anstrengend sein. Mit seinem Gezappel bringt er Mamaaffe oft zur Verzweiflung. Mehr von Babyaffen gibt es im Gedicht Babyaffe.
Unterbrechen ist völlig normal und erwünscht. Wenn das Vorlesen Aufhänger für ein interessantes Gespräch ist, ist das völlig in Ordnung. Kleiner Kinder interessieren sich häufig auch mehr für die Bilder und wollen lieber darüber reden, was sie sehen, als der Geschichte lauschen.3 Will man irgendwann doch wieder zur Geschichte zurück gelingt dies leicht mit der Frage: „Willst du wissen, wie es weiter geht?“2
Übrigens zählt die Stiftung Lesen auch das Anschauen von Bilderbüchern oder Wimmelbüchern, Zeitschriften und Comics, Texte vom E-Reader lesen und das Erzählen von Geschichten im engeren oder weiteren Sinne zum Vorlesen. Wichtig sind dabei nur der dialogische Charakter, das Verbringen von gemeinsamer Zeit und der Austausch mit dem Kind.3
Schreib einen Kommentar mit deiner ganz persönlichen Vorlesemotivation oder weiteren Tipps zum Vorlesen.
Das war der dritte und letzte Teil der Miniserie zum Thema Vorlesen. Im ersten Teil habe ich dich gefragt, ob Du eigentlich vorliest und im zweiten Teil habe ich dir ein gutes Buch für deinen Vorlesestart vorgestellt.
Quellen:
1 Wochenzeitung DIE ZEIT, Deutsche Bahn Stiftung und Stiftung Lesen: Vorlesestudie 2018, unter https://www.stiftunglesen.de/forschung/forschungsprojekte/vorlesestudie Repräsentative Befragung von 500 Kindern (256 Jungen und 244 Mädchen), davon 125 je Klassenstufe 1 bis 4 und ihren Eltern (125 Väter und 375 Mütter).
2 Danielle Graf und Katja Seide: 27. Warum Kindern vorlesen so wichtig ist [Audio Podcast], in Das gewünschteste Wunschkind – der Podcast, 17. 12.2019, https://open.spotify.com/show/5JGtseedumnUHh7Ack1g47
3 Wochenzeitung DIE ZEIT, Deutsche Bahn Stiftung und Stiftung Lesen: Vorlesestudie 2019, unter https://www.stiftunglesen.de/forschung/forschungsprojekte/vorlesestudie. Repräsentative Befragung von 700 Eltern von Kindern im Alter von 2-8 Jahren (490 Mütter, 210 Väter).
Quellen für die Vorteile und Tipps:
Deutsche Bahn Stiftung und Stiftung Lesen: einfach vorlesen!, https://www.einfachvorlesen.de/vorlesetipps (abgerufen am 13.06.2020)
Wochenzeitung DIE ZEIT, Deutsche Bahn Stiftung und Stiftung Lesen: Vorlesestudie 2016, unter https://www.stiftunglesen.de/forschung/forschungsprojekte/vorlesestudie. Repräsentative Befragung von 521 Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren und ihrer Mütter.
Danielle Graf und Katja Seide: 27. Warum Kindern vorlesen so wichtig ist [Audio Podcast], in Das gewünschteste Wunschkind – der Podcast, 17. 12.2019, https://open.spotify.com/show/5JGtseedumnUHh7Ack1g47
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