Gernus und Merund

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Nun endlich will ich ein paar Worte über das Logo loswerden. Lange habe ich überlegt, ob es Gernus und Merund zeigen soll, und wie sich die beiden Fantasiefreunde meines Sohnes darstellen lassen. Ich habe ja gar keine Ahnung, wie sie aussehen! Nicht einmal, ob sie überhaupt ein Aussehen haben.

Geschwankt habe ich dann zwischen der Idee eines Darstellens durch ein Nichtdarstellen und einem Zitat, das gut zum Thema des Blogs passt. Letzteres hat dann das Rennen gemacht. Und? Zitat erkannt?

Ursprünglich war die Statur als ein Teil des „Höllentors“ gedacht

Gerne als wegweisendes Werk für die Moderne im Kunstunterricht der Schule besprochen und in mehr als zwanzig Abgüssen überall auf der Welt zu sehen: „Der Denker“ („Le Penseur“) zählt zu den Hauptwerken des französischen Bildhauers Auguste Rodin (1840 – 1917). Das Original entstand 1880 bis 1882 und ist eine gerade einmal 70 cm große Bronzestatue, patiniert und poliert.

Ursprünglich war die Statur als ein Teil des „Höllentors“ („Porte de l’Enfer“) gedacht. Als Staatsauftrag sollte Rodin aus Dante Alighieris „Inferno“ ein Eingangportal für das Pariser „Musée des Arts Décoratifs“ entwickeln. Das Werk wurde zu Lebzeiten des Künstlers nie so richtig fertiggestellt, obwohl er sich über viele Jahre hinweg und bis an sein Lebensende damit befasste. Wahrscheinlich stellt die Statue des Denkers den Schöpfer der „Göttlichen Komödie“ dar, der über den Inhalt seines Werkes nachgrübelt: das Handeln und das Schicksal der Menschen. Dafür spricht der frühere Name der Statur „Der Dichter“. Dem muskulösen Mann sieht man seine Anspannung deutlich an. Sein Blick ist nach innen gekehrt und er scheint sich mit jeder Faser seines Körpers zu konzentrieren.

1904 wurde die Statue auf 180 cm vergrößert und zum ersten monumentalen 1904 wurde die Statue auf 180 cm vergrößert und zum ersten monumentalen Werk des Künstlers im öffentlichen Raum. Spätestens damit war die Loslösung der Statur aus ihrem ursprünglichen Kontext besiegelt. Sie wurde zum allgemeinen Symbol des kreativen und intellektuellen Denkers und Schöpfers.

Ein Besuch des Pariser Musée Rodin kann ich sehr empfehlen. Die kleine Oase liegt zentral in der Nähe des Eiffelturms. Besonders schön sind die Einblicke in den Entstehungsprozess der Werke.

Kein Besserwisserisches Übertrumpfen, sondern ein Gedankenspiel

Genau diese Art des Nachdenkens ist es, die ich mit dem Blog anstrebe. Kein lautes Herausschreien als Fakten getarnter Meinungen. Kein besserwisserisches Übertrumpfen, sondern ein Gedankenspiel. Ein Fragen stellen, ein vorsichtiges Herantasten, ein Versuch Dinge zu verstehen und einzuordnen. Philosophieren eben. Aber nicht zu schwer soll es sein. Eher spielerisch leicht und, nunja, irgendwie literarisch. Dabei will ich versuchen über meinen Tellerrand zu schauen und den ein oder anderen Stereotypen – sei es in Form eines Vorurteils gegenüber Andern oder mir selbst – zu entlarven und, wenn nötig, hoffentlich einzureißen.

Durch die Wahl dieser Darstellungsweise war ich gezwungen, mich auf ein Aussehen für Gernus und Merund festzulegen. Gernus, der auch in den Erzählungen meines Sohnes durch Größe und Stärke auffällt, ist eine reine Fantasiegestalt. Auch mit seinem niedergeschlagenen Blick steht er im Kontrast zu dem fröhlichen kleinen als Käfer daher kommenden Merund. Sie sollen mich daran erinnern, dass es selten nur Schwarz oder Weiß gibt und dass eine Medaille immer mehrere Seiten hat.

Quelle: http://www.musee-rodin.fr (Stand: 13. Mai 2020)

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